Die Fachzeitschrift „Cinco Días“ hat am Mittwoch (16.04.2025) bekannt gegeben, dass der Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, die Unterstützung und die Finanzierung für den AVE in Texas, mit dem Renfe Einnahmen von mehr als 5 Milliarden Euro erhofft hatte, zurückgezogen hat.
Das US-Verkehrsministerium behauptet, der Bau sei „unrealistisch und ein riskantes Unterfangen für den Steuerzahler“. Dies ist ein schwerer Schlag für das wichtigste Unternehmen für den Eisenbahnverkehr von Personen und Gütern in Spanien.
Die Nachricht wurde kurz nach dem Treffen in Washington zwischen dem spanischen Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo und dem US-Finanzminister Scott K. H. Bessent bekannt.
Während Cuerpo versicherte, dass die Europäische Union nach dem Treffen insgesamt die Zollverhandlungen mit den Vereinigten Staaten mit Garantien angehen könne, verlangte die Trump-Administration konkrete Fortschritte, insbesondere die Erhöhung der Verteidigungsausgaben und die Abschaffung der Steuer auf digitale Dienstleistungen, der sogenannten „Google-Steuer“.
Dieser Rückschlag für Renfe könnte sich laut einigen Fachquellen erheblich auf die Pläne zur internationalen Expansion des Unternehmens auswirken. Das Projekt des Hochgeschwindigkeitszugs für Texas war eines der wichtigsten Vorhaben des Unternehmens, um seine Präsenz auf dem nordamerikanischen Markt zu erhöhen und seine Einnahmequellen zu diversifizieren. Jetzt muss Renfe nach Alternativen suchen, um die Einnahmen aus diesem Projekt auszugleichen. Dies könnte eine Überprüfung ihrer Internationalisierungsstrategie und eine stärkere Ausrichtung auf andere potenzielle Märkte bedeuten.
Die Entscheidung der Trump-Regierung, die Unterstützung für den Texas-AVE zurückzuziehen, ist vor dem Hintergrund der Handelsspannungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten zu sehen. Die Zollverhandlungen zwischen den beiden Blöcken waren von Forderungen Washingtons geprägt, die darauf abzielten, die Handelsbilanz mit seinen traditionellen internationalen Partnern zu korrigieren.
Die Regierung hat versucht, in diesen Verhandlungen zu vermitteln und ein für beide Seiten vorteilhaftes Abkommen zu erzielen, wenige Tage nachdem ihr Präsident Pedro Sánchez in Peking mit dem chinesischen Staatschef zusammengetroffen war. Es war das dritte Treffen des spanischen Präsidenten mit Xi Jinping innerhalb von drei Jahren.
Quelle: Agenturen