Der durchschnittliche Strompreis für Kunden mit regulierten Tarifen, die an den Großhandelsmarkt angeschlossen sind, wird am Dienstag (22.11.2022) im Vergleich zu gestern um 6 % auf 65,35 Euro pro Megawattstunde (MWh) sinken und damit nach dem vergangenen Samstag (55,98 Euro/MWh) den zweitniedrigsten Preis in diesem Jahr erreichen.
In der Auktion wird der durchschnittliche Strompreis auf dem Großhandelsmarkt – dem so genannten „Pool“ – an diesem Dienstag bei 73,36 Euro/MWh liegen. Der Höchstpreis wird zwischen 20.00 und 21.00 Uhr mit 108 Euro/MWh verzeichnet, während das Tagesminimum zwischen 04.00 und 06.00 Uhr bei 47,2 Euro/MWh liegt, so die vorläufigen Daten des iberischen Energiemarktbetreibers (OMIE).
Zu diesem Poolpreis kommt noch die Entschädigung für die Gasunternehmen hinzu, die von den von der Maßnahme begünstigten Verbrauchern, den Verbrauchern mit reguliertem Tarif (PVPC) oder den Verbrauchern mit indexiertem Tarif, die sich zwar auf dem freien Markt befinden, aber einen negativen Saldo von -8,01 Euro/MWh an diesem Dienstag aufweisen. Die niedrigen Preise der letzten Tage sind neben den eher moderaten Erdgaspreisen im Land – am Montag wurde es bei Mibgas mit 51,58 Euro/MWh gehandelt – auf die stärkere Beteiligung der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie, zurückzuführen, die zeitweise mehr als 50 % der Erzeugung ausmachte.
Ohne den iberischen Ausnahmemechanismus zur Deckelung des Gaspreises für die Stromerzeugung würde der Strompreis in Spanien im Durchschnitt bei 97,89 Euro/MWh liegen, das sind rund 32,5 Euro/MWh mehr als mit dem Ausgleich für Kunden mit regulierten Tarifen, die somit im Durchschnitt 33,2 % weniger zahlen würden. Der „iberische Mechanismus“, der am 15. Juni in Kraft getreten ist, begrenzt den Gaspreis für die Stromerzeugung auf durchschnittlich 48,8 Euro pro MWh für einen Zeitraum von zwölf Monaten und deckt damit den kommenden Winter ab, eine Zeit, in der die Energiepreise teurer sind.
Konkret sieht die „iberische Ausnahmeregelung“ für Erdgas zur Stromerzeugung in den ersten sechs Monaten – bis zum 15. Dezember – einen Preis von 40 Euro/MWh und danach bis zum Ende der Maßnahme einen monatlichen Anstieg von fünf Euro/MWh vor.
Quelle: Agenturen