Der Chef des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB), Alexander Bortnikow, beschuldigte die Ukraine einer „direkten“ Verwicklung und den Westen einer Verwicklung in den Terroranschlag vom Freitag auf eine Konzerthalle außerhalb von Moskau, zu dem sich der Islamische Staat bekannte.
Die neuen Anschuldigungen, wonach Kiew für das Massaker in der russischen Hauptstadt am vergangenen Wochenende verantwortlich sei, wurden von der ukrainischen Regierung selbst als falsch bezeichnet, sagte der leitende Präsidentenberater Mykhailo Podolyak auf der sozialen Netzwerkseite X. „Die Lügen werden offiziell verbreitet“, sagte er. „Die Lügen werden offiziell von (dem Sekretär des russischen Sicherheitsrates Nikolai) Patruschew und dann vom ‚FSB-Chef‘ (Alexander) Bortnikow verbreitet“, schrieb Podoljak auf Englisch.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Dienstag (26.03.2024), dass Russland bei der Untersuchung des Anschlags auf die Moskauer Konzerthalle Crocus City Hall wegen seiner „Doppelmoral“ keine westliche Hilfe benötige. „Ich bin sicher, dass wir diese Untersuchung bewältigen können“, sagte Lawrow während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem namibischen Amtskollegen Peya Mushelenga.
Er fügte hinzu, dass im Falle der Annahme westlicher Hilfe „eindeutig mit zweierlei Maß gemessen“ werde, um eine Version zu „fördern“, die dem Westen passe. Diese Version sei, dass die Ukraine „nichts zu tun“ habe mit dem Terroranschlag, der mindestens 139 Tote und mehr als 180 Verletzte gefordert habe. Insgesamt haben die russischen Sicherheitskräfte elf Personen verhaftet, die mit dem Anschlag in Verbindung gebracht werden, zu dem sich der Islamische Staat bekannte, und von denen vier persönlich an dem Massaker beteiligt waren.
Der russische Präsident Wladimir Putin sah die schwarze Hand der Ukraine bei dem dschihadistischen Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall. „Und die Nazis haben bekanntlich nie Skrupel gehabt, die schmutzigsten und unmenschlichsten Mittel einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen“, sagte er bei einem Treffen mit Mitgliedern der Regierung und der Sicherheitskräfte, das live im Fernsehen übertragen wurde.
Am Dienstag sprachen auch andere hochrangige russische Beamte von einer Verwicklung Kiews und westlicher Länder in die Tragödie, obwohl sie zugaben, dass die Ermittler noch nicht alle Verantwortlichen für das Verbrechen ermittelt haben.
