In Spanien gibt es große Unterschiede bei den Rentenleistungen zwischen Selbstständigen und Angestellten. Nach Angaben des Ministeriums für soziale Sicherheit wird ein Selbständiger im Jahr 2025 durchschnittlich 993,82 Euro brutto pro Monat erhalten. Im Vergleich dazu erhält ein pensionierter Angestellter durchschnittlich 1651,54 Euro brutto pro Monat aus dem allgemeinen System. Das bedeutet, dass Selbstständige jeden Monat 657,72 Euro weniger erhalten, was auf Jahresbasis einen Unterschied von mehr als 9.200 Euro ausmacht.
Der Grund für diesen Unterschied liegt vor allem in der Art und Weise, wie Selbstständige zur Sozialversicherung beitragen. In der Vergangenheit haben sich viele Selbstständige dafür entschieden, ihren Beitrag auf der Grundlage der Mindestbemessungsgrundlage zu leisten. Dies führte zu niedrigeren monatlichen Beiträgen während des Arbeitslebens und zu deutlich niedrigeren Rentenleistungen im Ruhestand.
Obwohl es in letzter Zeit Reformen gab, bleibt die Situation vorerst problematisch. Seit Januar 2023 gilt ein neues System, bei dem Selbstständige Beiträge auf der Grundlage ihres tatsächlichen Verdienstes und nicht mehr auf der Grundlage einer selbst gewählten Bemessungsgrundlage leisten. Diese Änderung soll die Renten gerechter machen, aber es wird voraussichtlich noch Jahre dauern, bis sich diese Reformen spürbar auf die Renten der Selbstständigen auswirken.
Darüber hinaus weisen Experten darauf hin, dass sich Selbstständige der langfristigen Folgen ihrer sozialen Absicherung nur begrenzt bewusst sind. Infolgedessen treffen viele Entscheidungen, die kurzfristig vorteilhaft erscheinen, sich aber langfristig als nachteilig erweisen. Der Mangel an finanzieller Planung und an Wissen über die Altersvorsorge verstärkt diese Situation noch.
Mit Informationskampagnen und Reformen versucht die Regierung, Selbstständige zu ermutigen, in ihre künftige Rente zu investieren. In Anbetracht der großen Unterschiede zu den Arbeitnehmerrenten ist dies in Spanien jedoch nach wie vor eine Quelle der Besorgnis und der Diskussion.
Quelle: Agenturen





