Verstösst Temu gegen europäische Verbraucherrechte?

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Europäische Verbraucherschutzbehörden, darunter Spanien, haben den chinesischen Online-Marktplatz Temu wegen möglicher Verstöße gegen Verbraucherrechte angegriffen. Die Bedenken konzentrieren sich auf angebliche gefälschte Rabatte, Druckverkäufe und das „Gamifying“ des Kaufprozesses, die die Verbraucher in die Irre führen oder ihre Kaufentscheidungen in unangemessener Weise beeinflussen könnten. Darüber hinaus gibt es in Spanien, wie auch in anderen Ländern, Bedenken hinsichtlich der Datenerfassung.

Diese Ergebnisse stammen vom Consumer Protection Cooperation Network (CPC), einem von der Europäischen Kommission koordinierten Zusammenschluss europäischer Verbraucherschutzbehörden. Das CPC hat eine ganze Reihe von Praktiken ermittelt, die Verbraucher beim Einkauf auf Temu in die Irre führen können. Neben den erwähnten gefälschten Rabatten und Lockvogelangeboten gibt es auch Bedenken hinsichtlich irreführender Informationen, potenziell gefälschter Bewertungen und versteckter Kontaktdaten, die es den Verbrauchern erschweren, Fragen zu stellen oder Beschwerden vorzubringen.

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Temu hat nun einen Monat Zeit, um auf diese Feststellungen zu reagieren und Lösungen vorzuschlagen. Je nach Antwort wird das CPC möglicherweise einen Dialog mit dem Unternehmen einleiten. Wenn Temu die Bedenken nicht angemessen ausräumt, können die nationalen Behörden Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen, einschließlich der Verhängung von Geldbußen auf der Grundlage des Jahresumsatzes von Temu in den betreffenden EU-Mitgliedstaaten.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Temu ins Visier der europäischen Behörden gerät. Ende Oktober leitete die Europäische Kommission eine förmliche Untersuchung des Unternehmens wegen möglicher Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA) ein. Die Bedenken betrafen den Verkauf illegaler Produkte, das potenziell süchtig machende Design des Dienstes und die Systeme, mit denen den Nutzern Kaufempfehlungen gegeben werden.

Die CPC untersucht auch, ob Temu die spezifischen Informationspflichten für Online-Marktplätze nach EU-Verbraucherrecht einhält. Dazu gehört die Verpflichtung, deutlich zu machen, ob es sich bei dem Verkäufer um einen Gewerbetreibenden handelt, sicherzustellen, dass die Bewertungen und Rezensionen authentisch sind, korrekte Preisnachlässe zu kommunizieren und genaue Umweltangaben zu machen.

Die europäischen Behörden betonen, wie wichtig ein sicheres Online-Umfeld ist, in dem die Rechte der Verbraucher geachtet werden. Sie fordern Temu auf, seine Praktiken an die europäischen Normen und Rechtsvorschriften anzupassen, um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten und mögliche Sanktionen zu vermeiden.

Quelle: Agenturen