Die am 18. Juni in El Arenal aufgenommenen Bilder zeigen mehrere deutsche Touristen in offensichtlichem Rauschzustand auf dem Asphalt, umgeben von leeren Bierdosen. Das Video, das über den Kanal „Mallorca viral” geteilt wurde, verbreitete sich rasend schnell im Internet und löste Tausende Reaktionen aus – von zynisch bis wütend.
Für viele Mallorquiner ist dies keine außergewöhnliche Szene, sondern ein jährlich wiederkehrendes Spektakel. Die sommerlichen Belästigungen durch Partytouristen sind so normal geworden, dass sie kaum noch überraschen, aber umso mehr frustrieren. „So etwas habe ich noch nie gesehen”, sagt ein Kommentator. Andere reagieren gelassen: „Das gibt es schon seit vierzig Jahren.“
Die Kritik richtet sich vor allem gegen das gescheiterte Tourismusmodell. Trotz Versprechungen von „Qualitätstourismus” und nachhaltiger Entwicklung prägen Vorfälle wie dieser das Image des Badeorts weiterhin. Die Gemeinde Llucmajor, zu der El Arenal teilweise gehört, verspricht immer wieder mehr Polizei und Aufklärung, doch den Anwohnern reicht das nicht. „Das sind leere Versprechungen“, heißt es.
El Arenal ist für viele zum Symbol einer gescheiterten Tourismuspolitik geworden. Lärm, Müll, Trunkenheit in der Öffentlichkeit – und eine Regierung, die hinter den Ereignissen herhinkt. Was einst die Ausnahme war, ist heute saisonale Routine.
Solange Touristen buchstäblich auf der Straße schlafen und Politiker weiterhin von verantwortungsbewusstem Urlaub sprechen, ist die Kluft zwischen Worten und Wirklichkeit schmerzlich spürbar. Das Vertrauen in Veränderungen schwindet. Und die Geduld der Einwohner ebenfalls.
Quelle: Agenturen





